K4
InformationssystemeWelche Rolle spielen betriebliche Informationssysteme?
Neu-Ulm University of Applied Sciences
17. September 2024
Information is the resolution of uncertainty. Claude Shannon, American Mathematican (1916-2001)
Nach dieser Einheit können Sie
Bei Informationssystemen handelt es sich um soziotechnische („Mensch-Aufgabe-Technik-“) Systeme1 (Krcmar 2015, p. 8).
Informationssysteme werden entwickelt, betrieben und genutzt, um spezifische Aufgaben zu erfüllen (bspw. Produkte online zu verkaufen) und die notwendigen Informationen zu bereitzustellen und zu verarbeiten.
Informationssysteme enthalten die dafür notwendige Technologie (insbesondere Hard- und Software) und Daten. Darüber hinaus umfassen Informationssysteme auch die Organisationsstrukturen, in die sie eingebettet sind und die Menschen, die mit ihnen arbeiten (Krcmar 2015, p. 8; Laudon, Laudon, und Schoder 2016, p. 14-15).
Betriebliche Informationssysteme bilden die Basis für effektives und effizientes Informationsmanagement im (digitalen) Unternehmen.
Informationssysteme umfassen in der Regel ein oder mehrere Anwendungssystemen (Anwendungssoftware).
Anwendungssysteme2 können “von der Stange” gekauft oder aus der Cloud als Software as a Service verwendet werden. Diese müssen dann aber in Abstimmung mit den anderen Komponenten eingeführt und zum Informationssystem ausgebaut werden.
Systeme lassen sich nicht immer klar als Anwendungssystem oder als Informationssystem charakterisieren. Es existieren Anwendungssysteme, die kaum losgelöst von der Organisation, in der sie verwendet werden, betrachtet werden können.
Die Begriffe Informationssystem und Anwendungssystem werden deshalb in der Praxis oft synonym verwendet.
Informationssysteme sammeln, verarbeiten, speichern und verteilen Daten und Informationen, um die Entscheidungsfindung, Koordination, Steuerung und Kontrolle im Unternehmen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern (Laudon, Laudon, und Schoder 2016, p.15).
Informationssysteme wandeln durch Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe Rohdaten in nützliche Informationen um tragen damit zur Wertschöpfung bei bzw. ermöglichen diese.
Informationssysteme sind für Unternehmen unentbehrlich geworden, sie sind entscheidend, um effizienter und konkurrenzfähiger zu werden (optimierte Kommunikation und Zusammenarbeit, bessere Entscheidungen, effizientere Geschäftsprozesse, Grundlage für neue Produkte und Dienstleistungen, etc.).
Informationssysteme werden in Unternehmen eingesetzt, um
Informationssysteme sind in Unternehmen verwurzelt und ergeben sich insbesondere aus der Strategie und den Arbeitsabläufen eines Unternehmens und beeinflussen diese.
Deshalb müssen Informationssysteme und vorhandene Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen eines Unternehmens wechselseitig angepasst werden.
Diese wechselseitige Anpassung ist Voraussetzung dafür, dass die eingesetzten Anwendungssysteme als Teil der Informationssysteme von den Menschen bedient und verstanden werden.
Das Business Engineering Modell unterstützt die Gestaltung und Veränderung von Unternehmen im digitalen Zeitalter.
Das Modell unterscheidet hierbei drei Gestaltungsebenen eines Unternehmens: Strategie, Prozesse und Systeme (Österle 2007, p.14).
Die Strategieebene erarbeitet die Frage nach dem «Was?», die Prozessebene nach dem «Wie?» und die Systemebene nach dem «Womit?».
In erfolgreichen Unternehmen unterstützen sich die Ebenen wechselseitig: die übergeordnete Ebene definiert jeweils Anforderungen an die untergeordnete Ebene, diese wiederum unterstützt die übergeordnete Ebene (Österle 2007).
Die gewünschte Positionierung des Unternehmens im Wettbewerb (bspw. Geschäftsfelder, Kundensegmente, Produkte und Dienstleistungen, Vertriebswege) wird festgelegt und entsprechende Ziele definiert.
Basierend auf der Strategie werden Organisationsstrukturen und Abläufe (u.a. Verantwortlichkeiten, Berichtswege, Aktivitäten und Abläufen, Informationsbedarfe und -flüsse) so gestaltet, dass diese das Erreichen der strategischen Ziele ermöglichen.
Die Architektur der Informationssysteme und deren Komponenten (u.a., Hardware, Softwarekomponenten und Datenstrukturen) wird so gestaltet, dass diese die Prozessebene ideal unterstützen.
Erklären Sie sich gegenseitig, was man in der Wissenschaft unter Modellierung versteht und welche Vorteile dieser Ansatz bietet.
Suchen Sie zudem ein anschauliches Beispiel, auf das Sie Abbildung 2 anwenden und die Inhalte erläutern können.
Beim Kauf einer Fahrkarte für die Deutsche Bahn (DB) über das Internet kommt ein Informationssystem zum Einsatz. Beschreiben Sie dieses Informationssystem. Gehen Sie insbesondere auf die Aufgaben, Komponenten und deren (geordnete) Beziehungen ein.
Diskutieren Sie die Vorteile dieses digitalen Informationssystems für die DB und die Kunden im Vergleich zu einem analogen System, das noch bis spät im vergangenen Jahrhundert den Kauf einer Fahrkarte an einem Schalter unterstützt hat.
Welche (technologischen) Entwicklungen ermöglichen dieses Informationssystem und führen dazu, dass es von Kunden genutzt wird?
Vergleichen Sie anhand der Gestaltungsebenen des Business Engineering Modells das Unternehmen Uber mit dem Unternehmen Ulm-Taxi, einem klassischen Taxi-Unternehmen.
Informationssysteme unterstützen sowohl die strategische als auch die operative Ebene im Unternehmen.
Recherchieren Sie zu den Begriffen strategisches und operatives Management und grenzen Sie diese voneinander ab. Geben Sie jeweils ein Beispiel, wie Informationssysteme operatives und strategisches Management unterstützen können.
Soziotechnische Systeme sind Systeme, die sowohl menschliche, organisatorische und maschinelle Komponenten umfassen.
Ein Anwendungssystem ist ein System, das alle Programme (Anwendungssoftware) beinhaltet, die für ein bestimmtes Aufgabengebiet entwickelt und eingesetzt werden, inkl. der IT-Infrastruktur, auf der die Anwendungssoftware läuft, und der Daten, die erzeugt und genutzt werden (nach Laudon, Laudon, und Schoder 2016, p.15).